Rodelausrüstung

Aus Winterrodeln

Rodel

Rodel Bezeichnung der Teile.png

Die Rodel (in Bayern und der Schweiz der Rodel) ist laut Duden in Österreich ein Synonym für "kleiner Schlitten". Andere Quellen definieren Rodel als eine Unterart von Schlitten mit bestimmten Eigenschaften die ihn schneller, spursicherer und leichter lenkbar machen (z.B. schräge oder längs gebogene Kuven) - klein muss der Schlitten deshalb aber nicht sein. Wieder eine andere Definition fordert Lenkbarkeit durch Gewichtsverlagerung bei einer Rodel. Hier wird Rodel in dem Sinn verwendet als dass sie eine Art von Schlitten ist, die sich gut zum Befahren von Rodelbahnen, also längeren (Forst)straßen eignet.

  • Eine Rodel besteht aus zwei Kuven, die auf Schienen am Schnee fahren. Auf den Kuven sind zwei Bankel montiert: Ein Bankel besteht aus zwei Füßen und einem Querholz. Auf den Bankeln befinden sich zwei Spangen die vorne mit den Kuven verbunden sind. Zwischen den Bankeln bzw. Spangen ist der Sitz aufgespannt.
  • Die Schienen können aus Stahl sein oder einen Belag haben. Stahlschienen sind die unempfindlicher und bei den meisten Rodeln zu finden und Belagschienen sind schneller.
  • Kuven können in Längsrichtung leicht U-förmig gebogen sein um eine größere Wendigkeit zu erreichen.
  • Bankel heißen in Deutschland Böcke und sind manchmal gummigelagert/beweglich mit den Kuven verbunden.
  • Die Holzteile von Rodeln sind oft aus Eschenholz. Diverse Teile von Rodeln können auch aus Stahl statt aus Holz sein um größeren Beanspruchungen standzuhalten.
  • Die Spangen sind bei Rodeln die mit den Füßen lenkbar sind vorne nicht fix mit den Kuven verbunden.
  • Der Sitz ist bei manchen Rodelmodellen etwas vertieft, sodass Rodler in steilen Kurven nicht leicht von der Rodel rutschen können.
  • Der Riemen zum Ziehen ist meist aus Kunststoff, Leder oder auch Stahl. Zum leichteren Bergaufziehen kann man eine Seite aushängen.
  • Siehe auch Rodelhersteller und Rodelanleitung.


Helm

Rodel Helm.png

Um im Falle von Unfällen Kopfverletzungen vorzubeugen ist es ratsam einen Rodelhelm zu benutzen. Moderne Helme sind so leicht, dass beim Tragen kaum ein Unterschied zu einer Haube auffällt.

  • Gute Helme haben eine Vorrichtung bei der eine Stirnlampe für das Nachtrodeln angebracht werden kann.
  • Es gibt Helme, die sowohl für Rodeln als auch für andere Sportarten konzipiert sind (z.B. Sportklettern, Bergsteigen, Mountainbiken, Schifahren, Snowboarden und Rodeln). Ein Beispiel ist der Alpenverein-Multifunktionshelm Xenon.
  • Simulationen von Unfällen zeigen deutlich welchen Vorteil das Tragen von einem Helm hat.


Schuhe

Rodel Schuh Bremssohle.jpg
  • Die Schuhe sollten wasserdicht und atmungsaktiv sein.
  • Sie sollten stabil und hoch genug sein (mindestens über den Knöchel) damit kein Schnee in die Schuhe gelangt und man einen gewissen Schutz vor den Kuven hat wenn diese doch mal über die Füße gelangen.
  • Die Sohle sollte möglichst wenig im Schnee rutschen. Sohlen von Bergschuhen die für den Sommer konzipiert sind rutschen meist deutlich mehr als die Wintersohlen mancher "Moonboots".
  • Profirodler haben eine Art von Bremssohlen bei denen Metall die Bremswirkung verstärkt. Es gibt dafür mehrere Möglichkeiten:
    • Selbst gemacht: Kurze Schrauben halb in die Ferse schrauben.
    • Aufsatz: Es gibt Rodelsohlen die man sich über normale Schuhe anziehen kann (siehe Abbildung rechts).
    • Integriert: Manche Schuhe haben "ausklappbares" Metall in den Sohlen gegen Rutschen.
    • Fix: Eigene Profirodelschuhe haben die Bremssohlen nicht abnehmbar integriert.
  • Wer solche Sohlen verwendet kann nicht mit den Füßen lenken sondern muss dafür die Arme nehmen.


Handschuhe

  • Grundsätzlich können Schihandschuhe auch zum Rodeln verwendet werden. Wer allerdings beim Lenken die Hände in den Schnee drückt, sollte wegen der Abnutzung auf stabile Handschuhe oder eigene Rodelhandschuhe setzen.


Beleuchtung

  • Fürs nächtliche Runterfahren gilt: Je heller desto besser.
  • Beim Raufgehen auf der Rodelbahn sollte das Licht nur so hell sein, dass abfahrende Rodler die aufsteigenden Rodler sehen, aber nicht geblendet werden. Deshalb eignen sich Lampen gut, deren Helligkeit für den Aufstieg reduziert werden kann. Bitte keine blinkenden Lampen verwendet, da diese stark blenden.
  • Besser als keine Beleuchtung, aber nicht ideal sind Taschenlampen, die in der Hand gehalten werden müssen - damit hat man eine Hand weniger frei zum Rodeln.
  • Generell empfiehlt sich, in der Nacht eine Warnweste (Aktion "Nachtrodeln - mach dich sichtbar", Aquila 2014) oder andere Relfektoren an der Kleidung zu tragen.

Stirnlampe

  • Idealerweise lässt sich die Stirnlampe am Helm befestigen.
  • Wiederaufladbare Batterien verwenden um giftige Abfälle zu vermeiden.

An Rodeln befestigte Lampen

Rodel mit Licht.jpg

Es gibt mittlerweile auch ein Lichtsystem, das direkt am Schlitten oder Rodel befestigt wird. Damit hat man nicht nur perfekte Sicht in Fahrtrichtung. Man wird auch deutlich auf der Piste gesehen. Mehr Informationen unter: SLED



Sonstiges

  • Schloss zum Absperren der Rodel. Auch wenn es üblich ist, Rodeln unabgesperrt vor Hütten stehenzulassen, gibt es doch Gebiete, in denen Rodeln entwendet werden. Oft geschieht dies wenn Gäste die Rodel für eine Leihrodel halten. Insofern kann es Sinn machen, ein Rodelschloss (oder Schischloss oder Fahrradschloss) für die Rodel mitzunehmen.
  • Abtrockentuch: Nach der Abfahrt sollten die Schienen der Rodel abgetrocknet werden um Rosten zu verhindern.